EINE NACHT AN DEN DREI ZINNEN

EINE NACHT AN DEN DREI ZINNEN

In diesem Beitrag nehmen wir euch mit in die Dolomiten. Genauer gesagt an die Drei Zinnen. Wir zeigen euch einen unserer all-time-favorite Stellplätze für Camper und die großartige Wanderung, die wir von dort aus unternommen haben.

Der Übernachtungsplatz hat uns nachhaltig beeindruckt und ist bis heute einer, an den wir oft zurückdenken. Hoch oben in den Dolomiten gelegen, direkt unter den Drei Zinnen, ist die Aussicht grandios. Obwohl wir mit unserem Camper alles andere als allein waren auf dem Stellplatz, fühlten wir uns doch extrem mit der Natur verbunden. Die Aussicht machte einen ehrfürchtig vor dieser einzigartigen Region. Solche Aussichten bringen dich dazu, zu überlegen, was wirklich wichtig ist. Am nachhaltigsten war jedoch die Erkenntnis, wie klein wir sind im Vergleich zu dieser Kulisse. Das setzt vieles in Perspektive.


Nicht weniger eindrucksvoll war die Wanderung am nächsten Tag. Wir umrundeten die Drei Zinnen ein Mal. Alle paar Minuten mussten wir anhalten, denn durch die veränderte Perspektive wirkten die Felsnadeln vollkommen verändert. Jedes Mal gaben sie ein anderes Detail von sich preis.

Eingang zum Park und die Straße zum Stellplatz

Wir starten unsere Anfahrt zu den Drei Zinnen von Norden her. Bei der Ortschaft Schluderbach startet die Straße, die zu den Drei Zinnen führt. Alternativ kann auch die Route vom Skiort Cortina d’Ampezzo oder aus Richtung der Ortschaft Stabiziane gewählt werden. Alle drei Zufahrten treffen sich am Lago di Misurina.

Dort beginnt die Strada Tre Cime. Nach kurzer Strecke teilt sich die Straße noch einmal. Wir fahren weiter Richtung Norden, vorbei am Lago d'Antorno. Nachdem wir den See hinter uns gelassen haben, sehen wir nach kurzer Zeit eine Station (Koordinaten: 46.600006, 12.270088).

Dort werden auch die Parkgebühren fällig. Mit 30€ für Camper und 45€ für Wohnmobile ist der Eintritt sicher nicht der günstigste, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Die Gebühr berechtigt gleichzeitig zum Übernachten auf dem Parkplatz. Hier findet ihr weitere Informationen und die aktuellen Eintrittsgebühren.

Wir folgen der kleinen Straße, die hinauf zum Stellplatz führt. Etliche Höhenmeter legen wir mit unserem Camper zurück, bis wir schließlich auf 2300m ankommen. Der Parkplatz für Camper und Wohnmobile befindet sich auf der linken Seite (Koordinaten: 46.612870, 12.292870).

Bereits der Weg hinauf ist spektakulär. Oben angekommen bietet sich einem jedoch ein unverstellter Blick auf die Drei Zinnen. Die Felsnadeln ragen steil mit ihren zerklüfteten Felsen empor – einfach großartig. Die höchste der Drei Zinnen, die mittlere, ragt 2999m in die Höhe und ist damit also fast 700m höher als der Parkplatz.


Seit Juni 2009 gelten mehrere Bereiche der Dolomiten als UNESCO Weltnaturerbe. Die Drei Zinnen, gelegen im Bereich „Nördliche Dolomiten“, zählen auch dazu. Als Weltnaturerbe werden nur besondere Gebiete oder Naturerscheinungen ausgezeichnet. Um das Siegel verliehen zu bekommen, fordert die UNESCO einen detaillierten Plan, wie die Gebiete oder Naturerscheinungen geschützt und erhalten werden können. Ende 2019 waren mit dem Prädikat Weltnaturerbe nur 213 Stätten weltweit ausgezeichnet.


Nachdem wir einen guten Platz in erster Reihe in Richtung Tal für unseren Camper gefunden haben, machen wir uns auf zu einer kleinen Erkundungstour. Wir laufen hinauf zur Auronzo Hütte (Rifugio Auronzo). Auf dem Weg dorthin kommen wir an öffentlichen Toiletten vorbei. Für Camper, die keine eigene Toilette an Board haben, sicherlich ein wichtiger Hinweis. Zu sehr sollte man sich auf diese jedoch nicht verlassen. Bei uns wurde das Häuschen am Abend geschlossen.

In der Auronzo Hütte gibt es neben Toiletten, die die ganze Nacht geöffnet sind, auch Duschen, die von allen Gästen gegen eine Gebühr genutzt werden können. In der Hütte mit ihren 104 Betten in Doppel- oder Sechsbettzimmern findet man den ganzen Tag etwas zu essen.

Wir gehen jedoch wieder zu unserem Camper zurück und kochen dort. So eine einzigartige Aussicht hat man beim Kochen schließlich nicht jeden Tag. Wir sitzen noch eine ganze Weile und genießen die Aussicht. Als es uns schließlich zu kalt wird, gehen wir schlafen.

Tag zwei: Die Wanderung

Morgens frühstücken wir schnell, um möglichst bald loszukommen. Der Parkplatz füllt sich nämlich relativ rasch und wir wollen die großen Massenströme meiden. Wir laufen wieder hinauf zur Auronzo Hütte, aber dieses Mal daran vorbei. Direkt dahinter beginnt die Sommer-Rundwanderung: Drei Zinnen. Die Tour ist 8,8 Kilometer lang und man sollte dafür, möchte man kleinere Pausen zum Genießen einlegen, mit etwa 4 Stunden rechnen.


Zu Beginn gehen wir auf einem breiten, gut ausgebauten Schotterweg. Obwohl wir relativ früh losgegangen waren, sind schon einige andere Wanderer*innen unterwegs. Viele von ihnen laufen jedoch nur bis zum Aussichtspunkt Paternsattel (Forcella Lavaredo). Von dort aus hat meinen einen tollen Blick auf die Drei Zinnen und nach Nord-Westen auf das Hochplateau. Der Paternsattel ist sicherlich ein prima Ort, um Bilder von den Drei Zinnen zu machen und eine kurze Rast einzulegen. So machen wir das auch.


Von dort aus laufen wir auf dem Weg weiter Richtung Norden. Kurz vor der Dreizinnenhütte geht der Weg hinunter auf das Plateau. Wir entscheiden uns dazu, noch einen Abstecher zur Hütte zu machen. Dort setzten wir uns kurz in die Sonnen. Die Hütte bietet Übernachtungszimmer und auch Möglichkeiten zur Einkehr.

Nach dem Abstieg auf das Plateau hören wir ein für diese Region sehr charakteristisches Geräusch: das Pfeifen der Murmeltiere. Wir halten an und packen unser Fernglas aus. Und tatsächlich: wir finden am Hang einen Bau der kleinen Nager. Immer wieder lugen sie heraus, ob die Luft rein ist.

Wir gehen weiter. Regelmäßig schauen wir zu den Drei Zinnen hinauf. Es wird klar, dass die Nadeln auf der Nordseite noch einmal deutlich steiler als auf der zum Stellplatz gewandten Südseite sind. Immer wieder machen wir Bilder und genießen die Eindrücke.


Eine kleine Pause legen wir an der Langalm ein. Diese kleine Hütte bietet einheimische Leckereien an und setzt auf regionale Produkte. Neben Vesperplatten gibt es auch täglich wechselnde Gerichte zu fairen Preisen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass alle Produkte zu Fuß, per Rad oder Hubschrauber angeliefert werden müssen. Denn zur Langalm führt keine Straße. Im Sommer weiden dort etwa 120 Rinder, die sich rund um die Hütte verteilen und das Alpen-Panorama perfekt machen.

Wir lassen uns das für die Region typische Schüttelbrot und angenehm kühles Quellwasser schmecken, bevor wir nach dieser kleinen Stärkung die letzte Etappe unserer Wanderung antreten.

Vorbei an der Sorgenti Fiume Rienza und an der Mittelscharte, die nochmal großartige Ausblicke zu bieten hat, kommen wir wieder an unseren Ausgangspunkt.

Bevor wir wieder ins Tal fahren, genießen wir noch einmal die Aussicht am Camper.

Die Drei Zinnen sind auf jeden Fall eine Reise wert!


2 Kommentare


  • Miriam

    Hallöchen,

    habe eine kurze Frage: Wann seid Ihr zum Parkplatz hochgefahren um noch einen Platz zu bekommen?

    Viele Grüße
    Miriam


  • Heidi Huth

    Eine tolle Berichterstattung. Da wir am 14.09.22 in die Richtung wollen, Drei Zinnen un dder Pragser Wildsee geplant sind, habe ich mir gleich dazu Notizen gemacht. Beim Lesen war ich indirket dabei und wir freuen uns schon riesig darauf. Danke und weiterhin so tolle Fahrten.

    Gruß Heidi


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